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4. Musikfilmfestival Bremen, 7.bis 13. Februar 2019
The Price of Fame

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, ein Star zu sein? Ruhm und Erfolg versprechen Reichtum und Freiheit. In der Musikszene kann ich die eigene Musik ebenso wie meine Persönlichkeit grandios in Szene setzen und werde von allen Seiten geliebt und bewundert. Über die Social Media-Kanäle verbreiten sich neue Stars rasend schnell und in nie gekanntem Ausmaß. Nicht die Produzenten entscheiden über Starqualitäten, sondern das Publikum.

Die Schattenseiten des Ruhms werden dafür in Kauf genommen. Die versprochene Freiheit geht mit dem Verlust der Privatsphäre einher, und Drogen und Alkohol scheinen für viele prominente Musiker*innen die einzige Möglichkeit, sich dem enormen Druck von Produzent*innen und Publikum zu entziehen. Dies thematisiert der Überraschungsfilm am Sa. 9.2. Gilt das Interesse von neuen Freunden tatsächlich einem selber, oder suchen sie nur die Nähe zum Star? Bente‘s Voice geht dem nach (Do. 7.2.). Ruhm ist aber auch vergänglich, und je mehr in eine „Persona“ investiert wird, desto schwieriger kann es sein, diese aufrecht zu erhalten oder sich davon zu befreien wie Casanova Variations erzählt (Sa. 9.2.).

Erst seit #MeToo, #TimesUp oder #oscarssowhite wird breit diskutiert, dass der Preis des Erfolgs für einige extrem hoch ist. Der systematische Missbrauch von jungen Musikerinnen, wie es Gloria erzählt, kann nur in einem Kontext gedeihen, der dies als „normal“ verkauft (Fr. 8.2.). Andere müssen eine falsche Identität erfinden, um überhaupt in speziellen Musikgenres Fuß zu fassen wie es The Great Hip Hop Hoax zeigt (Fr. 8.2.). Im besten Fall erfindet man dafür gleich ein neues Musikgenre wie in Korla (Do. 7.2. ), im schlimmsten Fall wie in Das Phantom der Oper ist man bereit, die Pariser Oper in die Luft zu jagen (So. 10.2. *Stummfilm mit Livemusik). Mathangi/Maya/M.I.A. dagegen erzählt, wie die erfolgreiche Musikerin ihre Beliebtheit riskiert, weil es ihr wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben und mit ihrer Musik etwas zu bewegen (Sa. 9.2.). Wie auch der DDR-Star in Gundermann, der damit politische und gesellschaftliche Missstände anprangerte – aber gleichzeitig für die STASI spitzelte (So. 10.2. * mit Gast). Am Ende kann man sich wie in Russlands Wunderkinder fragen: War das der Ruhm wert? (Fr. 8.2.).

Julie Comparini und Alina Rotaru, Kuratorinnen
Karl-Heinz Schmid, City46

Veranstaltungsort:
CITY 46 / Kommunalkino Bremen e.V.
Birkenstraße 1 / 28195 Bremen
Tel.: 0421 – 957 992 90 / tickets@city46.de

Weitere Informationen/ Kontakt:
Julie Comparini / musikfilmfestival@city46.de
http://www.musikfilmfestivalbremen.wordpress.com
http://www.city46.de

Preise:
9 € / 5.50 € ermäßigt / 4 € KoKi-Mitglieder
„Das Phantom der Oper“: 10 € / 7.50 € ermäßigt / 6 € KoKi-Mitglieder
„Gundermann“: 10 € / 7.50 € ermäßigt / 6 € KoKi-Mitglieder
Festivalkarte für alle Filme: 35 € / 23 € ermäßigt / 18 € KoKi-Mitglieder